Volles Objekt und sympathische Gurus

Der Kuhstall rief, und Massen kamen - "Hamburg Blues Band" als toller Höhepunkt

Tanna/MZ. Es waren nicht unbedingt Ostereier, die man insbesondere Sonnabendnacht im Kuhstall hätte suchen können. Nee, es waren die Leute, mit denen man nach Tanna zur Livemusik gereist war. Wohl dem, der vorab feste Treffzeiten und -plätze auf dem Terrain ausgehandelt hatte! Denn es war gerammelt voll im und ums Objekt, und das schon am so genannten "Karsamstag". Dafür hatten die "Capital Blues Band" und "Double X" gesorgt.

Angenehme Begegnung

Und dieser fröhliche Berammlungs-Zustand sollte sich auch im Laufe des kommenden Tages nicht wesentlich ändern. Der Sonnabendnachmittag gehörte "Kowa & Bombe" plus allen, die im, vorm oder neben dem Kuhstall Party feiern wollten. Bis, ja bis dann so gegen 20.15 Uhr "Feedback", eine äußerst sympathische Band, die nächste Nachtrunde eröffnete und sich in den folgenden anderthalb Stunden als angenehme musikalische Begegnung entpuppte. Doch alles ist steigerungsfähig. So auch das Wohlgefühl im Bauch, und der fing dann heftigst an zu kribbeln, als die "Hamburg Blues Band" (kurz HBB) die Kuhstall-Bühne zu der ihrigen erklärte. Mag sein, dass da auch die Ehrfurcht es in der Magengegend freudig rumpeln ließ. Schließlich befingerte Alex Conti seine Gitarre u.a. bei "Atlantis", hat Saxophonist Dick Heckstall-Smith schon Alexis Korner, Mick Jagger, Eric Clapton oder "Colosseum" beblasen. Trommler Hans Wallbaum strapazierte bei Chuck Berry oder Westernhagen seine Becken. Bassist Michael Becker zupfte die Saiten für Inga Rumpf. Tja und Gert Lange, der ist als singender Frontmann und Freund der Akustik-Gitarre sowieso ein HBB-Original. Hart und saftig, völlig stressfrei und mit viel Spaß an musikalischen Details kamen die HBB´s dann auch rüber. Die "Gurus" auf der Bühne wollten nicht gebauchklatscht werden. Dass der Funke überspringt, war wichtiger. Und so blieben sie bis zum Ende transparent, trotz einer farb-intensiven, hoch-professionellen Instrumentalperformance.


© Sylvia Ehrenberg