Tanna hat den Blues
Tanna.
Wenn man den einen oder anderen Besucher beim jährlichen Osterkonzert im Kuhstall Tanna fragt, zum wie vielten Mal er wohl dort wäre, kann dies kaum jemand beantworten.
Das deutet auf eine gewisse Tradition hin. Und wenn man sich dann noch auf dem Parkplatz umschaut, wird man vom alten VW Bulli bis zum neuen Mercedes Kombi gar unterschiedliche Preisklassen vorfinden.
Bleibt die Frage, was wohl diese mehreren hundert Leute immer wieder treibt, sich in einem verrauchten ehemaligen Kuhstall einem Lautstärkepegel hinzugeben, der jenseits von Gut und Böse erscheint.
Zum einen kommt man nach Tanna, um alte Freundschaften zu pflegen. Bei Bier und Obstwein, Roster und Steaks lässt sich trefflich über alte Geschichten und die neuesten Erlebnisse lachen, um ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen und einfach nur Spaß zu haben.
Zum anderen, um eine gehörige Portion Blues und Rock zu tanken, denn das hatten Matthias Schleich und seine Helfer vom Kuhstall Tanna wieder reichlich im Angebot. Zu hören und sehen waren am Ostersamstag insgesamt sieben Bands.
Los ging es bereits um 0.01 Uhr mit East Blues Experience. Die Berliner Band um Sänger und Gitarrist Peter Schmidt dürfte wohl zu den Topacts der deutschen Blues-Landschaft zählen und steht im Sommer dieses Jahres unter anderem mit ZZ-Top und Gianna Nannini auf der Bühne.
Im Anschluss waren dann die Beat Boyz und nicht nur Programm füllend, weil einfach immer wieder genial zusammengestellt, die Musik von Disko Bunzel zu hören. Mit Livemusik ging es am frühen Nachmittag mit Bernd Kleinow weiter und endete über Marty Hall, Sonic Beat Explosion, Transsylvanians und Kirsche & Co. am frühen Sonntagmorgen mit den Lokalmatadoren Back Door/Hayden. Und wer dann immer noch nicht genug hatte, durfte sich am Sonntagvormittag auf einen zünftigen Frühschoppen freuen.
Man kann also durchaus von einer runden Sache mit guter Musik und netten Menschen sprechen, die da jedes Mal wieder in Tanna zu erleben ist. Tanna macht sie uns vor, die Verbrüderung aller Klassen und Schichten, denn Tanna hat den Blues.
© J.N.
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